Beim Mittagessen in Williamsburg ist María Zardoya – die Sängerin und Namensgeberin der Indie-Pop-Band The Marías – so warm und sprudelnd wie ihre Musik. Wir rutschen in eine kleine Nische und plaudern wie alte Freundinnen, die sich nach einem turbulenten Jahr wieder treffen, was es für Zardoya wirklich war.

Hier eine Zusammenfassung: 2024 veröffentlichten The Marías ihr zweites Studioalbum Submarine, kurz nachdem Zardoya und der Schlagzeuger der Band, Josh Conway, ihre langjährige Beziehung beendet hatten. Die Trennung ließ Fans – und Zardoya selbst – fragen, ob die Band weiter bestehen würde.

The Marías sind tatsächlich noch zusammen, doch aus dieser Unsicherheit entstand Zardoyas neues Soloprojekt Not for Radio, zusammen mit einem Album namens Melt, das heute erscheint. Not for Radio markiert einen kreativen Neuanfang, geboren aus Herzschmerz und einer kleinen Identitätskrise. „Nach der Trennung hatte ich so viele Fragen“, sagt Zardoya. „Wer bin ich als Individuum nach einer siebenjährigen Beziehung? Wer bin ich ohne diesen Kontext? Das brachte mich auch dazu, zu fragen, wer ich musikalisch ohne ihn bin.“

Um diesen Fragen nachzugehen, tat sie sich mit dem Songwriter Sam Evian zusammen. „Ich sagte Sam, dass ich viel durchmache und so viel ausdrücken wollte. Ich schrieb einen Song, und er schickte mir einen Track, an dem er gearbeitet hatte“, erklärt sie. Sie holte auch Luca Buccellati dazu, mit dem sie bereits beim Song „No One Noticed“ von The Marías zusammengearbeitet hatte. Dieses erste Experiment wurde schließlich zu „Not the Only One“, dem sechsten Titel auf Melt, obwohl es fast ein Jahr dauerte, bis er seinen Platz auf einem Album fand.

Im Februar verbrachten Zardoya, Evian und Buccellati drei Wochen mit Schreiben und Aufnehmen im ländlichen New York – eine unerwartete Umgebung für die in San Juan geborene Künstlerin. „Ich wollte an einem Ort aufnehmen, der völlig außerhalb meiner Komfortzone und fern von LA liegt“, sagt sie. „Als puerto-ricanisches Inselmädchen war das pure Gegenteil ländliches New York mitten im Winter.“ Zwischen den Sessions unternahmen sie lange Spaziergänge im Wald und aßen frische Bauernhof-Enteneier.

Der Sound von Melt hat ein sanftes gothisches Gefühl, das Fans von The Marías bekannt vorkommen mag, die für ihre üppigen, vielschichtigen und hypnotischen Produktionen bekannt sind, aber er ist langsamer und stimmungsvoller. „The Marías sind sehr eine Band, aber von Tag an schrieben Josh und ich alle Musik zusammen. Also hört man eine Mischung aus beiden Stilen“, bemerkt Zardoya. „Bei meinem Soloprojekt wollte ich, dass es sich wie Musik anfühlt, die man in der Natur unter einem Baum oder im Zug beim Blick aus dem Fenster hört.“ (Wenn ein Song je von dieser Stimmung abwich, sagte sie, er sei nicht „vampirmäßig genug“!)

Der Ton des Albums zieht Inspiration aus der winterlichen Stille der New Yorker Wälder sowie aus Evians und Buccellatis Liebe zu Der Herr der Ringe – die sie ja auch Zardoya nahebrachten. „Sam, Luca und ich arbeiteten so reibungslos, weil wir ähnliche musikalische Instinkte teilen und von denselben Dingen inspiriert werden“, sagt sie. „Bei einem Song namens ‚Back to You‘ fühlte es sich an, als ob die Sterne sich fügten – die Melodie kam aus dem Nichts. Wir waren each in unserer eigenen kreativen Zone, und ehe wir uns versahen, hatten wir einen kompletten Song.“ Interessanterweise fanden sie später heraus, dass an jenem Abend buchstäblich die Planeten aligniert waren.

Eine Woche vor der Veröffentlichung des Albums veranstaltete Zardoya eine aufwändige Listening-Party für Fans im Blithewold Garden am Campus des Bard College in Annandale-on-Hudson, New York. „Mir liegt viel an der Liebe zum Detail im World-Building“, erzählt sie mir. „Ich wollte, dass die Leute das Album mit allen Sinnen erleben.“

Nach einer kurzen Fahrt mit der Metro-North nach Poughkeepsie betrete ich den gothischen Garten ihrer Träume – wie eine Party, die von Mary Shelley und Emerald Fennell gemeinsam veranstaltet wird. Kandelaber flackern neben hohen Arrangements aus dunklen Callalilien, daneben Stapel von Shortbread-Keksen. Sechs Zoll hohe Sandwiches und Gemüsebouquets setzen die Szenerie. Als letzte Note posieren Gäste – jeder mit einem CD-Player mit dem neuen Album – für Tintenfoto-Aufnahmen und pressen Wildblumen zu Andenken. Das gesamte Erlebnis spiegelt nahtlos die Welt von Melt wider: texturiert, verspielt, romantisch und surreal, perfekt abgestimmt auf Zardoyas Vision für ihr mutiges neues Kapitel. „Ich freue mich einfach darauf, dass die Leute mich auf eine andere Weise kennenlernen“, sagt sie lächelnd.

Häufig gestellte Fragen
Natürlich! Hier ist eine Liste von FAQs zu María Zardoyas jüngstem Projekt, die klar, prägnant und hilfreich für Hörer aller Level sein soll.

Allgemeine / Einsteiger-Fragen

F1: Wie heißt María Zardoyas jüngstes Projekt?
A: Ihr Hauptmusikprojekt ist die Band The Marías.

F2: Was bedeutet es, dass die Musik reich und atmosphärisch ist?
A: Es bedeutet, dass der Klang voll, immersiv wirkt und eine starke Stimmung oder Atmosphäre erzeugt, oft durch geschichtete Instrumente, sanfte Gesangstimmen und Hall, sodass man das Gefühl hat, mitten im Song zu sein.

F3: Was ist der Hauch von Dunkelheit, den Leute in ihrer Musik erwähnen?
A: Das bezieht sich auf die subtilen, stimmungsvollen oder leicht melancholischen Untertöne in ihren Texten und ihrem Klang, selbst wenn die Musik selbst sanft und verträumt ist. Es ist nicht unheimlich, sondern eher introvertiert und schwül.

F4: Warum gilt ihr Sound als einzigartig für sie?
A: Sie vereint Sprachen, Genres und ihren unverwechselbaren, flüsternden Gesangsstil auf eine Weise, die kein anderer Künstler tut, und schafft so einen charakteristischen Sound.

F5: Was sind gute Songs, um mit ihrer Musik zu beginnen, wenn ich neu bin?
A: Gute Einstiegspunkte sind „Cariño“, „Hush“, „Over the Moon“ und „Ruthless“. Diese Titel zeigen perfekt ihren reichen, atmosphärischen und leicht düsteren Stil.

Tiefgehende / Fortgeschrittene Fragen

F6: Wie schafft sie technisch diese atmosphärische Klangwelt in ihrer Produktion?
A: Durch Produktionstechniken wie starken Einsatz von Hall und Delay bei Gesang und Gitarren, geschichtete Harmonien, warme Analog-Synths und einen entspannten, oft von Trip-Hop beeinflussten Drum-Groove.

F7: Was sind die häufigen textlichen Themen in ihrer Arbeit?
A: Sie erkundet oft Themen wie Verlangen, komplizierte Liebe, Nostalgie, Intimität und persönliche Selbstreflexion, was zur düsteren Note des Projekts beiträgt.

F8: Ich liebe diesen Sound. Welchen anderen Künstlern oder Genres ähnelt er?
A: Obwohl einzigartig, könnten dir die verträumten Qualitäten von Men I Trust, der zweisprachige Stil von Bomba Estéreo, das Retro-Feeling von Crumb oder die schwüle Stimmung von Lana Del Reys psychedelischeren Seiten gefallen.