Wie man so schön sagt, nichts kommt einem Sommer in Chicago gleich.
An einem kühlen Augustabend glitzerte die Stadt vor Pailletten, Seide und Tradition. Die Gemeinschaft kam auf dem Rasen des DuSable Black History Museum and Education Center – einem der ältesten afroamerikanischen Museen des Landes – zusammen, um **Mahogany at 50** zu feiern, eine Hommage an den Modeklassiker von 1975, **Mahogany**, mit Diana Ross in der Hauptrolle. Doch dies war nicht nur eine Filmvorführung. Es war ein Heimkehrfest – eine Rückkehr in die Stadt, in der alles begann, eine Verschmelzung von Kino, Stil und Kultur. Teil Open-Air-Kino, Teil Straßenfest, Teil Laufstegshow.
Organisiert von Dr. Rikki Byrd, Jessica Clark und Ci Phillips ehrte **Mahogany at 50** den nachhaltigen Einfluss des Films auf Mode, Politik, Gemeinschaft und das Schwarzsein als Frau – und vor allem auf Chicagos Schönheit und Strahlkraft. „Das war unser Liebesbrief an Chicago“, erzählte Byrd **Vogue**. „Wir wollten den Film dorthin zurückbringen, wo er spielt, wo er begann – und das ist uns gelungen. Es war wunderschön zu sehen, wie die Stadt in ihren besten Outfits herauskam, feierte und sich geliebt fühlte.“
Nur wenige Filme haben die Mode so geprägt wie **Mahogany**. Unter der Regie von Berry Gordy, mit einer mitreißenden Diana-Ross-Filmmusik und atemberaubenden Kostümen, folgt der Film Tracy Chambers – einer Verkäuferin vom South Side und angehenden Designerin, die Chicago verlässt, um in Rom ein Supermodel zu werden. Hochdramatisch, hochcampig und hochmodisch, ein visuelles Fest aus klaren Silhouetten und leuchtenden Roben. Und **Mahogany at 50** fing genau diese Energie ein.
Das Publikum kam in beeindruckenden Outfits, ganz im Stil des unverwechselbaren Glamours der 70er. Denken Sie an Häkelkleider, Chiffonschals in Pastelltönen, Baskenmützen, voluminöse Afros, gemusterte Prints, Overall im Studio-54-Stil und Männer, die Barkley Hendricks’ Gemälde zitieren. Accessoires waren allgegenwärtig – Goldketten, Türkisringe, Armreifenstapel. Einige trugen Vintage-70er-Looks, andere boten moderne Interpretationen, von Afrofuturismus-inspirierten Outfits bis hin zu direkten Hommagen an Diana Ross’ ikonische Kostüme.
Die Vorführung lockte ein lebhaftes, generationenübergreifendes Publikum an. Kinder flitzten auf Rollern herum, während Neuankömmlinge **Mahogany** zum ersten Mal erlebten. Unter den Gästen waren Maurice und Hope Moore, die ihren 27. (Mahagoni-)Hochzeitstag feierten. Für andere weckte der Abend Erinnerungen an die ursprünglichen Dreharbeiten in Chicago.
Tanya Hackney, eine gebürtige Chicagoerin, war Teenager, als sie Ross in der Nähe des Hauses ihres Onkels filmen sah. „Er rief meine Mutter an und sagte: ‚Sag ihr, sie soll herkommen – diese Dame läuft durch die Gasse und dreht einen Film‘“, erinnerte sie sich. „Wir standen stundenlang da und schauten zu. Es war unglaublich.“
Cori Hinton hatte eine ähnliche Erinnerung: „Ich war auf dem Heimweg und sah Kameras. Ich blieb stehen, um nachzuschauen – es war die Szene, in der Diana sich von Billy Dee verabschiedet.“
Jahrzehnte später sehen sich schwarze Frauen immer noch in Tracy wieder. Phillips, die in Chicagos Stateway Gardens aufwuchs, reflektierte über diese Verbindung. „Ich treffe hier so viele Mädchen wie Tracy – ob sie nun modeln, Events machen oder Make-up – sie wollen es so sehr. Für schwarze Frauen erfordert es Mut, kreative Macht zu ergreifen. **Mahogany** zu sehen, bestätigt diesen Weg.“
Die Mode, stets zentral im Film, stand mit einer atemberaubenden Live-Laufstegshow im Geiste der legendären Modestrecken des **Ebony**-Magazins, **Fashion Fair**, im Mittelpunkt.
Moderator Danny Dunson, Kurator und Director of Curatorial Services des DuSable Black History Museum, präsentierte die Looks mit dem Flair eines Laufstegmoderators der 70er, während Gäste zu Klassikern wie **Love Hangover** und **Got To Give It Up** tanzten.
Clark sprach über ihre persönliche Verbindung zu Tracys Geschichte und was es bedeutete, dieses Event nach Hause zu bringen. **„Ich bin vom South Side, lebte ein Jahr in Paris und bin jetzt zurück“,** erzählte sie **Vogue**. **„Wie Tracy finde ich hier Erfolg. Es ist kraftvoll zu wissen, dass ich Chicago nicht verlassen muss, um Spuren zu hinterlassen.“**
Der Abend war ein Fest für alle Sinne. Gäste nahmen Goodie-Bags mit Beauty-Produkten von Pattern Beauty, Luster und Hanahana Beauty mit, tanzten zu House, Disco und Soul und genossen Chicago-Klassiker wie Harold’s Chicken und Eli’s Cheesecake. Gedenkprints und Decken von **Mahogany at 50** in Cyanotypie verliehen dem Event eine besondere Note.
Der Abend endete mit einem bewegenden Auftritt von Pemon Rami, einem langjährigen Kulturorganisator und Casting-Assistenten, der im Originalfilm eine kleine Rolle spielte. Vor der Vorführung für seine jahrzehntelange Arbeit in Chicago geehrt, wurde Rami zu einer lebendigen Brücke zwischen dem Vermächtnis des Films und der feiernden Gemeinschaft.
Von den Straßen der Cottage Grove bis zum Rasen des DuSable – **Mahogany** war schon immer Chicagos. Fünfzig Jahre später inspiriert der Film noch immer Träumer, Designer und Töchter des South Side.
**(Fotografiert von Adrian Octavius Walker)**