Die meisten Resorts auf Klippen heben ihre Aussicht hervor, doch im **Nekajui** – einem **Ritz-Carlton Reserve** mit Blick auf den Pazifik auf der **Papagayo-Halbinsel** in Costa Rica – fällt zuerst die Kunst ins Auge. Als ich an einem riesigen Ceiba-Baum vorbei in **La Casona**, die Lounge des Resorts, gehe, bleibe ich vor **„Letters and Numbers“** stehen, einer geometrischen Abstraktion des costa-ricanischen Künstlers **Federico Herrero**. Ein unerwarteter Anblick in dieser abgelegenen Ecke **Guanacastes**, zumal das Werk einst im **New Yorker Guggenheim** hing. Mit über 550 Kunstwerken, meist von zentralamerikanischen Künstlern, macht Nekajui Überraschungen zu einem sorgfältig inszenierten Erlebnis.
Doch während die Kunst den ersten Eindruck prägt, lässt die Aussicht keine Zweifel. Tritt man durch die 200 Jahre alten Hacienda-Türen am Eingang, entfaltet sich die **Pochote-Bucht** wie ein Gemälde – in der Ferne der **Witch’s Rock**-Surfspot, die wilden Ränder des **Guanacaste Conservation Area** und an klaren Tagen sogar **Nicaragua**.
**Nekajui**, was in der indigenen **Chorotega**-Sprache „üppiger Garten“ bedeutet, eröffnete im Februar 2025 als erstes **Ritz-Carlton Reserve** Zentralamerikas. Die **1.400 Hektar** große **Peninsula Papagayo** ist seit langem ein Luxusrefugium, seit über zwei Jahrzehnten Standort des **Four Seasons** und später des **Andaz**. Nun komplettiert Nekajui das Trio und vereint das Beste Costa Ricas zu einem exklusiven Fünf-Sterne-Rückzugsort.
Einheimischer Stein und Hölzer wie Mahagoni, Jatoba und Monkeypod verleihen dem Resort eine warme, erdige Atmosphäre. Eine von Regenwald inspirierten Hängebrücke verbindet zwei Klippen und führt zum Spa sowie zu den **107 Meerblick-Zimmern und Suiten**. Wer noch näher an der Natur sein möchte, findet in drei Baumzelt-Lodges von **Luxury Frontiers** eine besondere Unterkunft.
Wie alle **Ritz-Carlton Reserves** ist der Service hier makellos, doch die Atmosphäre erinnert eher an den luxuriösen Landsitz eines weltoffenen Freundes. Die Zimmer beginnen großzügig bei **87 Quadratmetern**, mit Optionen von Suiten über Villen bis zu Privatresidenzen. Jeder Gast erhält einen persönlichen **„Manzu“** (Chorotega für „Freund“), der sich um alles kümmert – von Restaurantreservierungen bis zu Cabana-Buchungen. Terrassierte Pools – einer für Familien, einer für Erwachsene – schmiegen sich an den Hang, während ein Whirlpool **76 Meter** über dem Meer den besten Platz für Sonnenuntergänge bietet.
Zur goldenen Stunde fällt die Entscheidung schwer, wo man verweilen soll. Kaum ein Ort kann mit **„Ámbar“** mithalten, der baumhausartigen Bar, wo sich manchmal Kapuzineraffen dazu gesellen. Nach Sonnenuntergang fahren wir mit der Standseilbahn zum **Niri Beach Club**, wo die offene Küche die Luft mit Holzfeuer-Aromen füllt. Gäste teilen iberisch inspirierte Gerichte wie knusprige **Patatas Bravas**, gerösteten Blumenkohl und saisonale Meeresfrüchte-Paella.
„In Costa Rica wird alles im Kleinen angebaut. Das ist Teil der Kultur“, sagt Küchenchefin **Lulu Elízaga**. „Die **Pura-Vida**-Einstellung bedeutet, nur das zu produzieren, was man braucht.“
Diese Philosophie inspiriert das Küchenteam. In **„Café Rincón“** tauscht Elízaga Acai-Bowls gegen bunte Varianten mit Pitahaya aus. Die hausgemachten Kakao-Kreationen und Pour-over-Kaffees – aus sieben Regionen, teilweise vor Ort geröstet – sind Highlights.
„Wir kämpfen nicht gegen den Strom, wir lassen uns von ihm leiten“, sagt Elízaga und schenkt aus einer traditionellen blauen Keramik- **„Vandola“** ein. Derselbe Ansatz prägt **„Puna“**, das peruanische Fine-Dining-Restaurant von Küchenchef **Diego Muñoz**, wo Gerichte wie **Scallop-Tiradito** und **Knollenmillefeuille** mit intensiven Aromen überzeugen.
Hier geht Luxus nicht nur um Pracht – sondern um Verbindung, sei es zur Kunst, zur Natur oder zum Rhythmus Costa Ricas selbst.
Die Cocktails in **Feuille** sind ebenso sorgfältig komponiert wie die **Pisco Sours**. Zu den herausragenden Drinks des Resorts zählt ein **Dirty Martini**, angereichert mit einem Destillat aus **Turrialba-Ziegenkäse**. Ein anderer, der **„No. 5“**, vereint Ylang-Ylang-Blüten und fermentierte Guave – inspiriert von Chanels berühmtem Duft.
Einheimische Pflanzen wie ätherische Öle der beruhigenden **Juanilama**-Pflanze kommen auch im **Nimbu Spa & Wellness** zum Einsatz. Die **2.500 Quadratmeter** große Oase thront auf einer Klippe mit einer der besten Aussichten der Anlage und beherbergt **Lateinamerikas größten Hydrotherapie-Pool** – in dem ich problemlos Stunden verbringen könnte. Baumhausartige Behandlungscabanas blicken auf den Pazifik, und selbst die Kaltwasserbecken, Whirlpools, Dampfbäder und Saunen bieten Panoramablick. Mit Massagen, Körperpeelings und Gesichtsbehandlungen der Clean-Beauty-Marke **Ayuna** sowie einer Poolside-Karte mit leichten Snacks (wie gekühlte Protein-Salate und frische Säfte) lässt sich hier glücklich einen ganzen Nachmittag verbringen.
Für Abenteuerlustige bietet das **„Explorers“**-Programm von Nekajui reichlich Möglichkeiten. Von der von Frauen geführten Surfschule **SurfX** bis zu Rundflügen über das **100 Hektar** große **Palmares Preserve** ist für Adrenalin gesorgt.
Doch während Costa Rica für actionreiche Aktivitäten bekannt ist, sind es die ruhigen Momente, die den Aufenthalt unvergesslich machen: eine versteckte Höhle bei einem Morgenspaziergang zu entdecken oder innezuhalten, um **Fausto Pachecos** Gemälde friedlicher Farmen, rustikaler Häuser und wilder Wälder zu bewundern. In seiner raffinierten Eleganz fühlt sich Nekajui wie ein modernes **Arcadia** an – wo Natur, Kultur und Luxus in perfektem Einklang existieren.
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