Die Stimmung veränderte sich unerwartet nach etwa 20 Minuten, während wir die beeindruckende neue Ausstellung von Giorgio Armani erkundeten, die sein 20-jähriges Jubiläum in der Haute Couture feiert. Es war kurz nach Mittag an diesem Montag in Mailand, wo Armanis Team das Wochenende damit verbracht hatte, die letzten Handgriffe an der Installation im Armani/Silos vorzunehmen – dem vierstöckigen, ehemaligen Getreidespeicher, den er 2015 in ein Museum umgewandelt hatte.

Unten im Gebäude wirkte das Team konzentriert, aber entspannt – schließlich waren 90 % der Arbeiten für die morgige Eröffnung der Ausstellung **„Giorgio Armani Privé 2005–2025: Twenty Years of Haute Couture“** bereits erledigt. Im Herzen des weitläufigen Atriums des Silos thronte ein dramatisches Abendkleid mit offenen Schultern aus der Herbstkollektion 2019, das kürzlich von Irina Shayk auf dem Filmfestival in Cannes getragen worden war. Die weißen Pünktchen auf tiefschwarzem Grund spiegelten die sternenartige Projektion an den hohen Wänden um uns herum.

Als wir tiefer in die Ausstellung vordrangen, begegneten wir einem Trio von Looks: einem langen Jackett, einem Kleid mit halbmondförmigen Schultern und einem weiteren trägerlosen Kleid mit markant asymmetrischem Saum – alles in cremefarbener Seide und mit Pailletten besetzt, vor dem Hintergrund einer Mondsichel. Das Thema Abendmode war unverkennbar. Diese Stücke stammten aus den Kollektionen Herbst 2008 und Frühjahr 2010 und deuteten darauf hin, dass die Ausstellung die Designs eher nach Ästhetik als nach Chronologie gruppierte.

Hinter einer schwach beleuchteten Ecke fand sich ein dezenter Hinweis auf das Leben dieser Kreationen jenseits des Pariser Laufstegs (wo Armani seit 2005 zeigt) – eine kleine Plakette, die darauf hinwies, dass ein funkelndes Silbermesh-Kleid mit Swarovski-Blumendetails von Cate Blanchett bei den Oscars 2007 getragen worden war. Im Obergeschoss widmeten sich Abschnitte den Themen Farbe, Schnitt (selbst in der Couture bleiben Jacken Armanis Bestseller) sowie Einflüssen aus Japan und dem weiteren asiatischen Raum.

Obwohl ich nicht mitgezählt habe, schienen fast alle von Armanis 40 Couture-Kollektionen vertreten zu sein – Highlights waren unter anderem **Éclat des Pierres** (Frühjahr 2011), **Nomade** (Frühjahr 2014) und **Les Temps des Roses** (Herbst 2023). Für Mailand ist dies die erste Gelegenheit, diese Stücke jenseits von Laufstegbildern und Red-Carpet-Momenten zu sehen.

Die Atmosphäre veränderte sich, als wir uns dem atemberaubenden grünen Drachenkleid aus Armanis **One Night in Beijing** (2012) näherten. Als ich auf einem Balken innehalten, bemerkte ich zwei Mitarbeiter unten, die schnell eine Schaufensterpuppe neu positionierten. Die Arbeiter, die kurz zuvor noch den Boden poliert hatten, waren verschwunden, und das leise Summen aus dem Atrium verstummte.

Dann tauchte um die Ecke eine leise Gruppe von etwa 20 engen Armani-Mitarbeitern auf – mit Herrn Armani im Mittelpunkt. Er war gekommen, um einen letzten Rundgang vor der heutigen exklusiven Eröffnung für 800 Gäste zu machen. Obwohl ich nicht daran dachte, ihn bei der Arbeit zu stören, erklärte er sich bereit, nach seinen letzten Anpassungen ein paar Fragen zu beantworten. Hier ist, was er sagte.

**(Bilder: Backstage bei Armani Privé Frühjahr 2017; Herr Armani bei den letzten Feinarbeiten; die Show Herbst 2007.)**

**Herr Armani, Sie haben um sich versammelt...** **(Text geht weiter)**

Hier ist eine natürliche und flüssige Übersetzung Ihres Textes unter Beibehaltung der ursprünglichen Bedeutung:

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Die Ausstellung zeigt 150 Looks aus etwa 40 Kollektionen – nur ein kleiner Teil Ihres gesamten Couture-Schaffens. Wie haben Sie die Stücke ausgewählt, und war das ein schwieriger Prozess?

Auswählen ist nie einfach, und diesmal war es besonders intensiv – aber auch aufregend. Ich habe viel Sorgfalt und Mühe in diese Ausstellung gesteckt. Aufgrund der räumlichen Beschränkungen musste ich sorgfältige Entscheidungen treffen, also konzentrierte ich mich auf die visuell eindrucksvollsten und ausdrucksstärksten Entwürfe – diejenigen, die meine Vision dem Publikum am klarsten und unmittelbarsten vermitteln.

Viele dieser Stücke wurden ursprünglich nur in Paris einem exklusiven Publikum gezeigt. Jetzt sind sie zurück in Mailand, wo sie jeder sehen kann. Warum ist Ihnen das wichtig?

Durch meine Haute-Couture-Kollektionen drücke ich meine Vision von Stil und Eleganz durch Handwerkskunst und Expertise aus – hier habe ich vollkommene kreative Freiheit. Die letzten 20 Jahre von Giorgio Armani Privé waren eine außergewöhnliche, befreiende Reise. Jetzt möchte ich diesen Traum mit einem breiteren Publikum teilen – einen Traum von Kleidern, gewoben aus Fantasie und Anmut. Diese Ausstellung verleiht dieser Welt eine neue Bedeutung.

**Platinfarben. Herr Armani ist berühmt für die Farbe Greige.**
**Foto: Delfino Sisto Legnani / Courtesy of Armani Privé**

Diese Ausstellung markiert 20 Jahre Privé. Was hat Sie damals inspiriert, die Linie zu gründen, und wie hat sie Ihre Ready-to-Wear- und andere Kollektionen beeinflusst?

Ich habe Armani Privé ins Leben gerufen, um dem wachsenden Wunsch meiner Kundinnen nach Exklusivität und Personalisierung gerecht zu werden. Gleichzeitig brauchte ich ein neues kreatives Ventil. Haute Couture ermöglicht es mir, eine freiere, fantasievollere Seite meines Stils zu erkunden – ergänzend zur Ready-to-Wear, aber doch eigenständig. Als Designer bietet sie mir völlige Freiheit in Schnitten, Materialien, Stickereien und Verarbeitung. Beide teilen das Streben nach klarer, zeitloser Eleganz.

**Backstage bei der Armani Privé Show Herbst 2017.**
**Foto: Marco Erba / Courtesy of Giorgio Armani**

Die Ausstellung ist nach Stimmungen und Ästhetik geordnet, nicht chronologisch oder nach Kollektionen. Warum haben Sie diesen Ansatz gewählt, um Ihr Couture-Schaffen zu präsentieren?

Ich habe mich für eine thematische Präsentation entschieden, weil es in meiner Arbeit immer um Zeitlosigkeit ging – ich folge keinen Trends. Mein Ziel war stets, eine eigene Sprache zu schaffen, die sowohl klassisch als auch modern ist und die Zeit überdauert. Indem ich sie auf diese Weise in diesem einzigartigen Raum zeige, wird das Wesen meines Stils für das Publikum sichtbar.

**„Giorgio Armani Privé 2005–2025, Twenty Years of Haute Couture“ öffnet morgen und läuft bis zum 28. Dezember 2025. Tickets und Öffnungszeiten unter www.armanisilos.com.**

**Nahaufnahmen von der Show Herbst 2024.**
**Foto: Courtesy of Giorgio Armani**

**Nahaufnahmen von der Show Herbst 2024.**
**Foto: Courtesy of Giorgio Armani**

**Armani Privé Herbst 2019.**
**Foto: Courtesy of Giorgio Armani**

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Diese Version behält die ursprüngliche Bedeutung bei, während die Sprache flüssiger und natürlicher wirkt. Lassen Sie mich wissen, falls Sie weitere Anpassungen wünschen!