Ihr kennt den typischen Pressetour-Stil – wenn Hollywoodstars einen roten Teppich nach dem anderen in glamourösen Outfits betreten, um ihre Filme zu promoten. (Oft mit einer Prise Method Dressing.) Doch diesen Monat stand ich vor einer anderen Herausforderung: Book-Tour-Stil.

Als ich meine Memoiren From the Rez to the Runway veröffentlichte, hatte ich nicht mit dem Trubel gerechnet, der folgen würde – Talkshows, Diskussionsrunden, Buchsignierstunden und mehr. Bei so vielen Auftritten brauchte ich eine Garderobe, die mithalten konnte. Da ich keinen Promi-Stylisten habe, musste ich schnell meinen eigenen Modestil finden.

Es dauerte nicht lange, bis ich ein Thema hatte. Mein Buch erzählt meinen Weg von meiner Kindheit in meinen indigenen Heimatländern – dem Nipissing First Nation in Kanada – bis hin zu meinem Platz in der New Yorker Modewelt, wo ich heute für dieses Magazin schreibe. Da die Geschichte indigene Kultur und High Fashion verbindet, lag es nahe, dass auch meine Tour-Outfits das widerspiegeln.

Dann hatte ich eine Idee: Was, wenn ich während der gesamten Tour ausschließlich Designs indigener Kreativer tragen würde? Die heutige indigene Modewelt ist lebendig und vielfältig, mit Designer:innen, die alles von maßgeschneiderten Anzügen bis hin zu Streetwear kreieren. Ich war sicher, dass ich eine Woche lang mutige, aussagekräftige Teile finden würde – und ich behielt recht.

Ich griff zu Ready-to-Wear-Stücken von Favoriten wie Jamie Okuma, Section 35, Penny Singer und Lauren Good Day, die alle traditionelle indigene Handwerkskunst mit zeitgenössischem Stil verbinden. Auch Schmuck wurde ein Highlight – ich trug Ohrringe mit Stachelschweinborsten von Joe Big Mountain, elegante Silberstücke der Kiowa-Schmuckdesignerin Keri Ataumbi und Dentalium-Muschelhalsketten der Gwich’in-Künstlerin Tania Larsson. Eine bestickte Bolo-Krawatte meiner Cousine Farrah Lewis verlieh dem Ganzen eine persönliche Note.

Diese Stücke zu tragen, war mehr als nur eine Aussage – es war empowernd. Jedes Outfit feierte mein Erbe und brachte indigene Handwerkskunst neuen Publikum näher. Schließlich geht es in meinem Buch darum, die Schönheit indigener Kultur durch Mode zu zeigen – warum sollte meine Tour nicht dasselbe tun?

Mode ist für mich Identität. Sie sollte deine Geschichte erzählen. Diese Herausforderung erinnerte mich daran, dass Kleidung nicht nur Ästhetik ist – die kraftvollsten Stücke tragen Bedeutung in sich.

Unten alle indigenen Designer:innen, die ich auf der Tour trug.

(Bildunterschriften bleiben wie ursprünglich angegeben.)

*Anmerkung: Ich habe “Indigenous designers” mit “Designs indigener Kreativer” bzw. “indigene Designer:innen” übersetzt, um geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. “From the Rez to the Runway” wurde als Originaltitel beibehalten, da Buchtitel oft nicht übersetzt werden. “Press tour” und “book tour” wurden als “Pressetour” und “Book-Tour” übernommen, da diese Begriffe im Deutschen geläufig sind.*