Knapp zwei Wochen nach Beginn des Turniers in Paris stehen die Finals der French Open fest. Am Samstag um 9 Uhr morgens ET trifft die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka auf die zweitgesetzte Coco Gauff. Dann folgt am Sonntag zur gleichen Zeit das Duell zwischen dem topgesetzten Jannik Sinner und dem Weltranglistenzweiten Carlos Alcaraz.
Während diese Paarungen vorhersehbar erscheinen mögen, war der Weg dorthin alles andere als das. Im heutigen Halbfinale hätte Italiens Lorenzo Musetti Alcaraz fast überrascht – er gewann den ersten Satz und zwang ihn im zweiten zum Tiebreak, bevor eine Oberschenkelverletzung ihn zu frühen Aufgabe im vierten Satz zwang – ein herzzerreißendes Ende für seine beeindruckende Leistung. (Seine Fans mit Perücken in italienischen Flaggenfarben waren besonders niedergeschlagen.) Unterdessen war Sinners Halbfinale gegen den dreimaligen Champion Novak Djokovic ein zermürbender Kampf, bei dem Sinner letztlich den verletzten Djokovic eher überdauerte als klar überlegen war.
Bei den Damen haben sowohl Sabalenka als auch Gauff starke Turniere gespielt. Sabalenka hatte kurzzeitig Schwierigkeiten gegen die Titelverteidigerin Iga Swiatek, bevor sie den dritten Satz dominierte, während Gauff die gesamte Sandplatzsaison in Topform war.
Die größte Überraschung des Turniers war Frankreichs Lois Boisson, die als Nummer 361 der Weltrangliste antrat und die drittgesetzte Jessica Pegula sowie die sechstgesetzte Mirra Andreeva schockierte, bevor sie im Halbfinale gegen Gauff verlor. Ihre bemerkenswerte Leistung wird sie auf Platz 65 der Weltrangliste katapultieren und ihr fast 780.000 US-Dollar einbringen – mehr als das Fünffache ihrer bisherigen Karriereeinnahmen.
Was die Vorhersagen betrifft: Das Herrenfinale ist besonders schwer einzuschätzen. Zwar führt Alcaraz im direkten Vergleich mit 7:4, aber sie sind erst dreimal auf Sandplatz gegeneinander angetreten (Alcaraz gewann zwei). Sinner war in letzter Zeit dominanter, aber Alcaraz könnte nach Sinners hartem Halbfinale die bessere Ausdauer haben. Wir tippen auf Alcaraz in vier Sätzen.
Das Damenfinale verspricht ein weiteres klassisches Match zu werden. Sabalenka und Gauff haben ihre bisherigen zehn Begegnungen ausgeglichen geteilt, wobei Sabalenka drei der letzten vier gewonnen hat. Während Sabalenkas Power sie zur Favoritin macht, könnte Gauffs unermüdliche Verteidigung ihre Gegnerin frustrieren. Sabalenkas Herausforderung wird sein, die Nerven zu behalten – ein Bereich, in dem sie sich verbessert hat, aber weiterhin angreifbar ist. Wenn die Dinge schieflaufen, passen Sie auf – dann wird es ernst. Mit einer kleinen Entschuldigung für unsere vorsichtige Prognose sagen wir: Sabalenka in zwei Sätzen oder Coco in drei. Viel Spaß beim Match!