Filmfans mögen darüber die Augen rollen, aber manchmal – okay, oft – schaue ich Filme nur wegen der Optik. Die Handlung, Charakterentwicklungen oder dramatischen Enden interessieren mich nicht immer. Kann ein Film nicht einfach Augenschmaus sein? Nicht alles muss so brilliant geschrieben sein wie Citizen Kane oder Der Pate. Was mich wirklich packt, ist die unterschätzte Mode in B-Movies – Filme, die Kritiker hassten, aber dennoch erstaunliche Garderobenentscheidungen hatten. Nehmen wir Supercross, das heute vor 20 Jahren in die Kinos kam. Die Handlung? Vergesslich. Der Stil? Hält sich immer noch.
Falls es dich interessiert, hier die Kurzfassung: Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters treiben sich die Brüder K.C. (Steve Howey) und Trip (Mike Vogel) gegenseitig an, um bei den Las Vegas Motocross Championships anzutreten. Es gibt Geschwisterrivalität, Zusammenhalt und jede Menge Hochgeschwindigkeits-Bike-Action. Aber für mich geht es nur um die Outfits. Die Motorrad-Looks der Kostümbildnerin Elaine Montalvo stehlen die Show.
Wie Torque (2004) setzt Supercross auf knallige, mutige Rennausrüstung – neonorangefarbene, violette und gelbe Anzüge, übersät mit Streifen und Sponsor-Logos. Doch die besten Outfits sind nicht nur für die Strecke gedacht. Die Charaktere tragen Lederhosen mit weißen Tanks oder Rennshirts mit Jeans und sehen dabei mühelos cool aus.
Wie sich herausstellt, erlebt der Moto-Style gerade ein Comeback. Die aktuellen Kollektionen von Diesel, Acne Studios und Louis Vuitton präsentierten schicke Lederjacken, die in Supercross nicht fehl am Platz wären – besonders an Zoe (Sophia Bush) und Piper (Cameron Richardson), den Freundinnen, die sich unerklärlicherweise kleiden, als würden sie gleich auf die Dirt-Track-Strecke gehen.
Was ich an Supercross liebe, ist, wie real die Mode wirkt. Das sind keine Laufsteg-Fantasien – sondern Looks, die man tatsächlich tragen könnte. Die perfekte Inspiration für das Styling der diesjährigen Moto-Teile. Dieses Martine Rose-Moto-Shirt, das ich im Auge habe? Dank Supercross kombiniere ich es mit weiten Jeans und Flip-Flops. Einen Backflip auf dem Bike bekomme ich zwar nicht hin, aber ich kann mich wenigstens so kleiden, als könnte ich es.