Christian Diors Debütkollektion für den Frühling 1947, die am 12. Februar in der Avenue Montaigne 30 präsentiert wurde, inspirierte die Moderedakteurin Carmel Snow zu ihrem berühmten Ausruf: „Mein lieber Christian, Ihre Kleider haben einen so *New Look*!“ Der Rest, wie man sagt, ist Geschichte.

Diese bahnbrechende Kollektion zeigte weite A-Linien-Röcke und die ikonische „Bar Jacke“ mit ihrer taillierten Silhouette, gepolsterten Hüften und runden Schultern. Sie wurde zu einem Meilenstein der Mode – eine zeitlose Vision von Eleganz, die Designer bis heute beeinflusst. Fast 80 Jahre später bleibt der „New Look“ Diors Markenzeichen, neu interpretiert von Kreativdirektoren wie Raf Simons, Maria Grazia Chiuri und Kim Jones. Nun wird Jonathan Anderson zweifellos seine eigene Note hinzufügen.

Während Diors Damenmode unauslöschliche Spuren hinterlassen hat, verlief die Entwicklung der Herrenmode ruhiger. Die Linie durchlief mehrere Namensänderungen – von *Christian Dior Monsieur* über *Dior Homme* bis zu *Dior Men* – und diente als kreatives Labor innerhalb des legendären Modehauses. Jeder Designer hat den Männerstil mit demselben mutigen Geist wie Diors ursprünglicher „New Look“ neu gedacht.

Obwohl Christian Dior vor allem für seine revolutionären Silhouetten bekannt ist, prägte auch sein Geschäftssinn die Branche. Er expandierte in den Parfümbereich, eröffnete internationale Boutiquen (wie 1948 in New York), lancierte 1953 Schuhe mit Roger Vivier und veröffentlichte sogar 1954 das *Kleine Wörterbuch der Mode*. Obwohl er 1957 verstarb – bevor *Miss Dior* (1967), *Baby Dior* (1967) oder die Herrenmode Gestalt annahmen –, bleibt sein Vermächtnis lebendig.

Während Jonathan Anderson sich auf seine erste Herrenmodenschau als alleiniger Kreativdirektor von Dior am 27. Juni vorbereitet, blicken wir auf die Geschichte der Dior-Herrenmode zurück.

### **1969: Christian Dior Monsieur**
Nach Christian Diors Tod 1957 übernahm Yves Saint Laurent kurzzeitig die Leitung, bevor Marc Bohan Kreativdirektor wurde. Bohan, der Dior fast 30 Jahre lang führte, präsentierte den „Slim Look“ und brachte 1966 das erste Herrenparfüm des Hauses, *Eau Sauvage*, heraus. 1969 debütierte er mit *Christian Dior Monsieur*, der ersten offiziellen Herrenmodekollektion des Labels, für Frühjahr-Sommer 1970 („Boutique Monsieur“). Nachfolgende Designer wie Christian Benais und Gérard Penneroux führten die Linie fort – bis heute, da Anderson als erster Kreativdirektor seit Bohan wieder Damen- und Herrenmode verantwortet.

### **1983: Dominique Morlotti übernimmt**
Dominique Morlotti wurde 1983 Designer für *Christian Dior Monsieur*, nachdem er bei Pierre Balmain gearbeitet hatte. Er blieb fünf Jahre, bevor er 1992 zu Lanvin wechselte. (Videos seiner Dior-Kollektionen sind noch online zu finden.)

Inzwischen betrat Bernard Arnault 1984 die Bühne, als seine Investmentgruppe die Kontrolle über Christian Dior übernahm.

**(Der Text bricht hier ab, aber das Original führte vermutlich weitere Meilensteine der Dior-Herrenmodegeschichte auf.)**
Paris, Frankreich.

1992 wurde Patrick Lavoix Kreativdirektor von *Christian Dior Monsieur*, drei Jahre nachdem Gianfranco Ferré die Damenmode übernommen hatte. John Galliano stieß 1996 zum Haus.

### **2000: Die Ära Dior Homme**
Hedi Slimane löste Lavoix ab und benannte die Linie von *Christian Dior Monsieur* in *Dior Homme* um. Slimane war zuvor künstlerischer Direktor der Herrenmode bei Yves Saint Laurent, wo er erstmals seine charakteristische ultraschmale Silhouette einführte. Bei Dior revolutionierte er die Herrenmode – seine Herbstkollektion 2005, insbesondere die ikonischen Skinny-Jeans, wurde zum Kultobjekt und popularisierte den „Skinny“-Schnitt. Selbst Karl Lagerfeld nahm angeblich ab, um Slimanes schlanke *Dior Homme*-Anzüge tragen zu können.

Slimane verließ *Dior Homme* 2007, nicht jedoch, ohne als erster Herrenmodedesigner den *CFDA International Designer Award* erhalten zu haben, überreicht von David Bowie. Seine Arbeit prägte die Marke neu und wurde mit Christian Diors bahnbrechendem Debüt 1947 verglichen.

### **2007: Eine neue Richtung**
Der belgische Designer Kris Van Assche übernahm nach Slimane und stand vor der Herausforderung, dessen einflussreiche Ära fortzuführen. Van Assche milderte die Ästhetik der Marke und setzte auf lockerere, entspanntere Schnitte. Seine Laufstegshows begannen stets mit einem Anzug, was seine Vision moderner Eleganz widerspiegelte.

In seiner Abschiedskollektion 2018 griff Van Assche Diors klassische Schnitte der späten 1940er auf und adaptierte sie für zeitgenössische Herrenmode. „Ich wollte sie wieder körperbetont machen“, erklärte er und setzte sich damit gegen den Streetwear-Trend durch, der die Mode dominiert hatte. Später wechselte er zu Berluti.

### **2018: Dior Men**
Kim Jones folgte Van Assche und brachte seine globale Perspektive ein. Jones hatte zuvor bei Louis Vuitton mit der bahnbrechenden Supreme-Kollaboration für Aufsehen gesorgt, die Luxus und Streetwear vereinte. Bei Dior benannte er die Linie in *Dior Men* um und inszenierte Shows von Miami bis zu den ägyptischen Pyramiden. Seine Debütkollektion für Frühjahr 2019 wurde als „romantisch, aber nicht feminin“ beschrieben und setzte einen neuen Ton für die Marke.

Jones‘ Arbeit bei Dior war nicht nur weicher, sondern auch heller und luxuriöser. Sein raffinierter, lebendiger Ansatz definierte Herrenmode neu und veränderte, wie sich Prominente auf dem roten Teppich kleideten. Mit cleveren Schnittlösungen – wie seinen drapierten Revers und Seidenbahnen – verlieh er *Dior Men* eine sinnliche, genderfluide Ästhetik. Häufig ließ er sich von Christian Diors Couture-Archiven inspirieren und verband so das Erbe des Hauses mit der modernen Herrenmode – und ebnete damit den Weg für Andersons Ankunft. Seine Abschiedsshow für Herbst 2025 war die herausragende Kollektion der Saison.

Wie Sarah Mower feststellte: **„Jones war ein Wegbereiter, der Streetwear mit Luxusmode verband und die Sensibilität einer jüngeren Generation auf den Laufsteg brachte.“** Als wahrer Showman revolutionierten seine spektakulären *Dior Men*-Shows – wie die epische Show in Gizeh – die Art und Weise, wie wir Modepräsentationen heute erleben.

Er interpretierte den Herrenanzug immer wieder neu, während er gleichzeitig Diors ikonischste Couture-Entwürfe in der Herrenmode würdigte. Und natürlich blieb er der unangefochtene König der Modekollaborationen.

### **2025: Die Ära Jonathan Anderson**

Nach monatelanger Spekulation bestätigte Bernard Arnault im April, dass Jonathan Anderson die Frühjahr/Sommer-2026-Kollektion von *Dior Men* entwerfen würde. Anfang dieses Monats, nach Maria Grazia Chiuris Abschiedsshow in Rom, wurde bekannt, dass Anderson als künstlerischer Leiter von Dior die Verantwortung für Herren-, Damenmode, Couture und Accessoires übernehmen wird.

Seine Debütshow ist für den 27. Juni um 14:30 Uhr Pariser Zeit angesetzt. Als Vorgeschmack teilte Anderson zwei Andy-Warhol-Fotografien – eine von Jean-Michel Basquiat, eine andere von Lee Radziwill – und bezeichnete sie als **„Inbegriff von Stil“** und zentrale Inspirationen für seine Vision.

**(Instagram-Inhalt eingebettet – im Original einsehbar.)**