Luke Edward Halls Leidenschaft für die griechisch-römische Mythologie und sein natürliches Erzähltalent haben ihm eine treue Fangemeinde eingebracht. Für seine zweite Zusammenarbeit mit Ginori 1735 (die heute startet) bringt der englische Künstler seinen unverwechselbaren folkloristischen Charme mit, um die Geschichte von Neptun, dem römischen Gott des Meeres, fortzuführen. In Il Viaggio di Nettuno—A New Chapter tanzen Neptun und seine mythischen Begleiter – geflügelte Pferde und lebhafte Kraken – über Porzellangeschirr in sanften Tönen von Buttergelb, Himmelblau und Pfirsich.

Die Kollektion knüpft dort an, wo die erste aufgehört hat, und behält Neptun als zentrale Figur bei. Hall erklärt, dass der neue Fokus auf Stil und Farbe liegt: „Diesmal wollte ich, dass meine Zeichnungen grafischer und monochromatischer wirken, mit einer anderen Farbpalette spielen“, erzählt er Vogue. Während die erste Kollektion kräftige, lebendige Farben zeigte, setzt diese auf erdige Töne.

„Ich habe Terrakotta und Waldgrün mit weichen, staubigen Nuancen wie Buttergelb, Himmelblau und Pfirsich kombiniert“, sagt er. Da alles auf seinen handgezeichneten Skizzen basiert, sind die Linien und Konturen bewusst unperfekt – oder wie Hall es beschreibt: „ein bisschen schief“. „Die Hintergründe basieren auf Aquarellmalereien, deshalb wirken sie fleckig. Ich liebe das – ich liebe Unvollkommenheiten. Ich wollte das Gefühl von Handbemaltem in einem gedruckten Produkt einfangen.“

Als Inspiration dienten Hall griechische und römische Keramiken im Ashmolean Museum in Oxford, insbesondere deren Motive und Bordüren, sowie die Werke der Bloomsbury Group – dem einflussreichen Kreis britischer Künstler und Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts. „Ich bewundere ihre Keramiken schon lange, besonders die von Duncan Grant und Quentin Bell“, sagt er. „Ihre Kühnheit und ihr Strich inspirierten mich, eine ähnliche Energie in diese Kollektion einzubringen. Die Welt der Bloomsbury Group ist eine ständige Quelle der Inspiration.“

Zehn Jahre nach der Gründung seines Studios ist Hall selbst so etwas wie ein Mythenerzähler geworden. „Als Kind fühlte ich mich von Fantasiewelten angezogen – griechisch-römischen Mythen, englischer Folklore, Artuslegenden“, erklärt er. „Sie boten eine magische Flucht. Als homosexueller Jugendlicher fühlte ich mich auch tief mit queeren Geschichten aus der klassischen Mythologie verbunden, die ich in meinem Buch von 2023, 300,000 Kisses: Tales of Queer Love from the Ancient World, weiter erforschte.“

Bei der Gestaltung von Neptuns Welt auf Porzellantellern, -tassen und Aufbewahrungsdosen ließ sich Hall von antiken Mosaiken und Fresken inspirieren. „Ich liebe die Vorstellung, wie er den Meeresboden bereist, die Figuren dieser Kollektion trifft und dann in seinen Palast zurückkehrt – eine leuchtende Unterwasserhöhle.“

Im Laufe der Jahre hat Hall mit Marken wie Burberry, Rubelli und dem Victoria & Albert Museum zusammengearbeitet. Doch die Rückkehr zu Ginori – der fast 300 Jahre alten italienischen Luxusmarke, die für ihr exquisites handgefertigtes Porzellan bekannt ist – war eine leichte Entscheidung. „Ginori ist außergewöhnlich, mit einem reichen Erbe, einer Geschichte von Künstlerkooperationen und einer unglaublichen Werkstatt im Herzen des Unternehmens“, sagt er.

Während Malerei und Zeichnungen auf Leinwand und Papier seine Grundlage bleiben... ist das Gestalten funktionaler Stücke für den Künstler eine echte Leidenschaft. „Ich arbeite wirklich gern mit Porzellan und Ginori, weil die Dinge, die wir kreieren, zum Gebrauch bestimmt sind“, sagt er. „Ich liebe es, praktische Objekte zu entwerfen, die Menschen täglich in die Hand nehmen und genießen können. Kochen – und Essen im Allgemeinen – bereitet mir Freude, deshalb fühlt sich die Arbeit mit Tafelgeschirr natürlich an.“ Die Kollektion umfasst Tafelgeschirr, Tee- und Kaffeetassen sowie Geschenkartikel wie Becher, Trinkgläser und Aufbewahrungsdosen, die alle von der verträumten Essenz eines mediterranen Nachmittags durchdrungen sind.

Auf die Frage, wie er diese Porzellanstücke diesen Sommer nutzen wird, beschreibt Hall seine Pläne für West Penwith in Cornwall, wo er kürzlich ein Haus gekauft hat. „Ich werde dort mit meinem Mann Duncan, unseren Windhunden und einer Gruppe von Freunden sein“, sagt er. „Wir werden in einer Bucht sein, Körbe mit Tellern, Schüsseln, Platten und Essen zum Kochen tragen. Ein Freund wird einen Grill aufbauen – vielleicht grillen wir einen ganzen Fisch oder Jakobsmuscheln zusammen mit frischem Gemüse von einem nahegelegenen Bauernhof. Wir bringen Bier, Rum und Limetten mit. Nach einem schnellen Bad im Meer werden wir uns auf den Felsen niederlassen, um mit Il Viaggio di Nettuno zu essen und zu trinken... Und zum Abschluss gießen wir einen Becher Rum über die Felsen als Toast auf Neptun in seinen nassen Tiefen!“ Klingt nach dem perfekten Plan.