Als ich durch Diane Von Furstenbergs Herbstkollektion blätterte, stach ein Wort besonders hervor: mühelos. Die Entwürfe zeigten leicht zu tragende Teile – Kleider und Tops, die sich einfach über den Kopf ziehen lassen, Hosen und Röcke mit elastischen Bünden und so gut wie keine Reißverschlüsse in Sicht.

Nathan Jenden, der kreative Kopf hinter der Kollektion, erklärte: „Was DVF in den 70ern so besonders machte, war das Gefühl, das es Frauen vermittelte – gestärkt, frei und ungezwungen. Das war Diane wichtig, und das ist auch mir wichtig.“

In seiner zweiten offiziellen Kollektion für DVF bedachte Jenden einfühlsam die vielfältigen Leben und Anlässe, für die Frauen sich kleiden, sowie die breite Palette an Frauen, die sich der Marke zuwenden. Tageslooks umfassten weiche, gebrochene Nadelstreifen-Schnittware – eine verspielte Variante des Power-Dressings – kombiniert mit einer glitzernden Tweed-Bomberjacke. Abendmode präsentierte transparente, von Boho inspirierte Roben in künstlerischen Karomustern, sportliche Strick-Separates und romantische, aber kraftvolle Rüschen- und spitzenbesetzte Kleider. Einige Nadelstreifenmodelle verbargen sogar eine geheime Botschaft im Stoff: „love is life“, Dianes persönliches Mantra.

Für jüngere Kundinnen bot Jenden verspielte Minirock-Outfits in Strick-Hundstooth oder Von Furstenbergs beliebtem Ginkgo-Pflanzenprint, dazu passende Tops und Shorts mit Dessous-Anklängen. Die Outerwear stach besonders hervor, mit vielen Mänteln und Jacken, die beidseitig tragbar waren und auffälligen Kunstpelz in tiefem Burgunder oder Jagdgrün oder augenfällige geometrische Muster zeigten. Tierprints spielten eine Hauptrolle, sowohl in dekadenten, von den 80ern inspirierten Oversize-Schnitten als auch in abstrakten Pop-Art-Versionen, die an Andy Warhols ikonisches Porträt Von Furstenbergs erinnerten.

Keine DVF-Kollektion wäre ohne das Wickelkleid komplett, und in dieser Saison präsentierte Jenden sowohl klassische als auch moderne Interpretationen. Die Auswahl umfasste Wickel-Overall, ein architektonisches Glitzer-Tweed-Minikleid, das frisch statt retro wirkte, und eine Variante mit Knopfleiste.

Jenden ging auf ein häufiges Bedenken ein: „Manche sagen, der Ausschnitt des Wickelkleids sei zu tief. Aber für mich sind das Herausforderungen der Garderobe – und meine Aufgabe ist es, die Lösungen zu liefern.“