**Wien war schon immer eine Quelle der Inspiration für Vogue.** Die Stadt – zeitlos elegant und unendlich geheimnisvoll – diente als Kulisse für eines der legendärsten Editorials des Magazins: **The Last Waltz**, Mario Testinos opulente Bildstrecke aus der Septemberausgabe 2006, in der Natalia Vodianova als moderne Kaiserin durch das Schloss Schönbrunn und darüber hinaus schwebt. Die Mode war von Dior, doch der Geist war rein wienerisch – gepudert, parfümiert, leicht dekadent und absolut unvergesslich. Wie so vieles in der reichen Geschichte der Stadt schien die Geschichte im Rhythmus eines Walzers zu verlaufen.
Und was für eine Geschichte das ist. Wien schenkte uns Schuberts Melancholie, Mahlers Grandeur und das stürmische Drama von Strauss. Es war die Heimat von Klimt und Schiele, deren vergoldete Meisterwerke und kühne Linien noch immer in den Galerien und Palästen der Stadt nachhallen. Hier begann die Secessionsbewegung, hier blühten die Siebdrucktextilien der Wiener Werkstätte, und hier nahmen Josef Hoffmanns klare Geometrien Gestalt an. In dieser Stadt ist Schönheit kein Luxus – sie ist ein Geburtsrecht.
Doch Wien lebt nicht nur in der Vergangenheit. Es geht auch um Genuss. Nirgendwo sonst entfaltet sich die Kaffeehauskultur mit solcher Anmut und Ritualität. In Wien nimmt man nicht einfach einen Kaffee – man lässt sich nieder. Ergreifen Sie einen samtigen Sessel, bestellen Sie einen **Einspänner**, ein Stück **Sachertorte** und vielleicht eine Ausgabe der **Die Presse**. Die Zeit verlangsamt sich. Das silberne Tablett glänzt. Und plötzlich begreift man, wie eine ganze Lebensphilosophie in Schlagobers geschrieben stehen kann.
Wenn der Frühling kommt, erwacht die Stadt in einer Explosion von Blüten und Energie. Die Ballsaison kehrt zurück, ein funkelnder Wirbel aus Diademen, Smoking und Walzern, die über Generationen perfektioniert wurden. Doch neben diesen Traditionen gedeiht etwas Neues – eine lebendige Kreativszene von Künstlern, Köchen, Designern und Musikern, die dem modernen Wien seine dynamische Schärfe verleihen.
Wien heute zu besuchen bedeutet, in eine Stadt einzutauchen, die ihre Vergangenheit ehrt und einen zugleich ständig überrascht. Sie ist imperial und doch respektlos, geschliffen und doch verspielt. Sie kann einen mit Porzellan und Kronleuchtern verzaubern – oder einem einfach ein Fahrrad in die Hand drücken und in Richtung des nächsten Sees schicken. Das ist das wahre Wien: nicht in der Zeit erstarrt, sondern lebendig durch Erfindungsgeist, Romantik und Stil.
### **Wo man übernachtet**
**Hotel Sacher**
Das Wiener Hotel Sacher ist ein Meisterwerk zeitloser Eleganz und weiblicher Führung. 1876 von Eduard Sacher gegründet, erblühte das Hotel erst unter seiner resoluten Witwe Anna. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Anna – eine zigarrenrauchende Grande Dame, oft in Begleitung ihrer Französischen Bulldoggen – das Sacher zum glamourösesten Treffpunkt der Donaumonarchie gemacht. Aristokraten, Künstler und Politiker walzten durch seine vergoldeten Hallen, und ihr unermüdlicher Blick für Details machte das Hotel zum Symbol wienerischer Exzellenz. Ihr Vermächtnis bewies, dass ein Hotel sowohl Bühne als auch Refugium sein kann.
Heute führt Alexandra Winkler, die aktuelle Besitzerin und Mitglied der Familie Gürtler, die das Hotel seit 1934 besitzt, diese Tradition fort. Winkler verleiht dieser Ikone einen modernen Touch, ohne ihre historische Seele zu opfern. Die Innenräume sind nach wie vor ein Lehrstück in fin-de-siècle-Pracht – Kristalllüster, Ölgemälde, üppige Brokate –, doch der Service ist präzise und zeitgemäß. Und natürlich gibt es die legendäre **Original Sacher-Torte**, die noch immer auf silbernen Tabletts im rot-samtenen Café serviert wird und pure Freude bereitet. Unter Winklers Führung bewahrt das Sacher nicht nur sein Erbe – es entwickelt sich weiter, Suite für Suite.
**Hotel Imperial**
Als Palast für einen Prinzen erbaut, trägt das Hotel Imperial sein Erbe mit königlicher Aura. Vergoldete Decken, Parkettböden und eine prächtige Treppe für dramatische Auftritte setzen den Ton. Buchen Sie die Royal Suite, und Sie schlafen dort, wo einst Kaiser ruhten. Doch trotz aller Grandezza ist der Service warm und aufmerksam – eher wie ein zuvorkommender Gastgeber als steife Formalität. Für Reisende, die Geschichte, Kronleuchter und Kaviar lieben, gibt es einfach nichts Vergleichbares.
**Park Hyatt Wien**
In einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht, vereint das Park Hyatt alte Pracht mit modernem Luxus. Hohe Decken, Marmorsäulen und eine atemberaubende Glaskuppel schaffen eine Atmosphäre raffinierter Opulenz. Die Spa-Landschaft, in den ehemaligen Tresorräumen untergebracht, ist eine Oase der Ruhe. Mit seiner erstklassigen Lage und makellosem Service ist es die perfekte Basis, um die Stadt zu erkunden.
**The Guesthouse Vienna**
Für einen moderneren Aufenthalt bietet The Guesthouse Vienna schickes Design und entspannte Atmosphäre. Seine minimalistische Ästhetik lässt den Charme der Stadt in den Vordergrund treten, während durchdachte Details – wie Plattenspieler mit lokalen Vinyls – eine persönliche Note verleihen. Die Dachterrasse mit Blick auf die Hofburg ist der ideale Ort für einen Abenddrink.
Ob klassische Pracht oder moderne Eleganz – Wiens Hotels sind genauso Teil des Erlebnisses wie die Stadt selbst. Jedes erzählt eine Geschichte – genau wie Wien.
**Park Hyatt Vienna**
Im noblen Goldenen Quartier Wiens beheimatet, verbindet das Park Hyatt historische Grandezza mit zeitgemäßer Eleganz. Die hoch aufragende Marmorlobby atmet noch die Präzision ihrer finanziellen Vergangenheit, während die Zimmer in gedämpften Tönen Ruhe ausstrahlen. Ein unterirdischer Spa belegt nun die alten Tresorräume, und die schicke Hotelbar zählt zu den besten der Stadt. Hier ist Luxus ohne Prätention.
**The Hoxton, Wien**
Die neueste Adresse der Hoxton-Kette hat im ehemaligen Gebäude der Österreichischen Handelskammer aus den 1950ern Einzug gehalten und verbindet Mid-Century-Charme mit moderner Energie. Terrazzoböden, Sessel mit Rohrgeflecht und eine lebhafte Dachbar prägen das Bild. Knapp außerhalb des historischen Zentrums gelegen, ist es ideal, um sowohl das klassische als auch das hippere Wien zu erkunden.
**Hotel Motto**
Ein Liebling der Wiener Modewelt, das Hotel Motto an der lebhaften Mariahilfer Straße, vereint Art-déco-Eleganz mit verspielten, bohemehaften Akzenten – denken Sie an rosa Marmor und eklektische Details. Die Dachbar bietet atemberaubende Stadtblicke, während die Bäckerei im Erdgeschoss ein beliebter Treffpunkt für Kaffee und Gebäck ist. Pariser Stil trifft Wiener Charme.
### **Was man sehen sollte**
**Die Spanische Hofreitschule**
Beobachten Sie Lipizzaner-Hengste, die anmutige Dressurlektionen in einem für die Aristokratie erbauten, lüsterbestückten Saal vorführen. Die Morgenarbeit oder Galavorstellungen in der Winterreitschule sind ein zeitloses Wiener Erlebnis.
**Eine Oper in der Wiener Staatsoper**
Wien ist Oper. Eine Vorstellung im prachtvollen Opernhaus ist ein Muss – ob Puccini, Wagner oder Mozart, die Musik, die freskengeschmückten Decken und die samtigen Vorhänge schaffen pure Magie.
**Die Philharmoniker im Musikverein**
Das Wiener Philharmonische Orchester hier zu hören, ist, als betrete man eine Stradivari – die Akustik ist unübertroffen, und der prunkvolle, goldverzierte Saal ist dem Klang ebenbürtig.
**Das Leopold Museum**
Mit der weltweit größten Egon-Schiele-Sammlung zeigt das Leopold Museum Wiens moderne Seite, mit Werken von Klimt, Kokoschka und den Secessionisten – roh, emotional und oft vergoldet.
**Kunsthistorisches Museum**
Eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, von Kaiser Franz Joseph erbaut. Seine Schätze reichen von Bruegel bis Caravaggio, präsentiert in prunkvoll dekorierten Sälen. Verpassen Sie nicht die Kunstkammer, ein funkelndes Kuriositätenkabinett.
**Wiener Secession**
Über dem Eingang steht: **„Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit.“** 1897 gegründet, inspiriert dieser Tempel der Rebellion bis heute. Die vergoldete Kuppel und Klimts **Beethovenfries** sind Pflicht für Moderne-Liebhaber.
**Otto-Wagner-Architektur**
Wien ist übersät mit Wagners visionären Bauten – seine Villa in Hütteldorf gewährt Einblick in sein persönliches Utopia, während die lichtdurchflutete Jugendstil-**Kirche am Steinhof** die Stadt krönt.
**Schloss Belvedere**
Wo Klimts **Der Kuss** in goldenem Glanz erstrahlt. Das Belvedere ist ein barockes Meisterwerk und zugleich Hort moderner Kunst, mit Gärten, die den Palästen in nichts nachstehen.
**Schloss Schönbrunn**
Wiens Antwort auf Versailles, ein Zeugnis imperialer Pracht. Erkunden Sie die Rokoko-Räume, verlieren Sie sich im Heckentheater und gönnen Sie sich Kuchen in der Orangerie.
**Albertina Museum**
Eine Schatzkammer der Kunst, von Dürer bis Monet, in einem prächtigen Habsburgerpalais untergebracht. Die Sammlungen und Ausstellungen sind ebenso beeindruckend wie das historische Ambiente. **Ein modernes Museum in einem Kaiserpalast – wo Dürers Hase auf Monets Seerosen trifft.** Die Sammlung umfasst Jahrhunderte und Stile, eingerahmt von der Pracht des Palastes selbst.
**Stephansdom**
Die gotische Seele Wiens. Besteigen Sie die 343 Stufen des Südturms für einen Panoramablick, dann steigen Sie hinab in die Gruft, wo die Organe der Habsburger in Urnen ruhen – gleichermaßen unheimlich und heilig.
**Hundertwasserhaus**
Ein surrealistischer Farbrausch mitten in Wien. Dieses verspielte, bunte Wohnhaus, entworfen von Friedensreich Hundertwasser, meidet konsequent gerade Linien – ein Beweis, dass Architektur eine fröhliche Rebellion sein kann.
### **Wo man Kaffee trinkt**
**Café Central**
Ein Schritt hinein, und Sie wandeln durch die Geschichte. Einst von Freud und Trotzki frequentiert, beeindruckt dieses Grand Café mit gewölbten Decken und Marmorsäulen. Die Mehlspeisen sind so üppig wie das Ambiente – bestellen Sie Apfelstrudel mit einer Wiener Melange für das volle Wiener Erlebnis.
**Café Hawelka**
Ein Bohemien-Versteck seit der Nachkriegszeit, wo sich Künstler und Denker trafen. Das gedämpfte Licht und die eigenwillige Kunst schaffen die perfekte Stimmung, um bei einer Buchtel (süßem Germteiggebäck) zu verweilen und die kreative Atmosphäre aufzusaugen.
**Café Sperl**
Im 19. Jahrhundert eingefroren, bezaubert das Café Sperl mit originalen Möbeln, Billardtischen und Thonet-Stühlen. Schlürfen Sie einen Verlängerten und knabbern Sie an einem Stück Sperltorte, während die Welt vorbeizieht.
**Café Prückel**
Ein Juwel der 1950er, das Mid-Century-Stil mit Kaffeehaustradition verbindet. Sonnenlicht strömt durch die großen Fenster – ideal fürs Menschenbeobachten. Probieren Sie ihren Einspänner – starken Schwarzen mit Schlagobers.
**Café Schwarzenberg**
Das älteste Kaffeehaus an der Ringstraße, mit holzvertäfelten Wänden und Kristalllüstern. Kombinieren Sie eine Scheibe Esterházy-Torte mit einem Wiener Kaffee für ein Stück altweltlichen Luxus.
**Café Museum**
1899 von Adolf Loos entworfen, war es ein Liebling von Klimt und Schiele. Die schlichten Innenräume und die Lage nahe der Secession machen es zum stillen Rückzugsort für eine Melange und einen Blick in Wiens künstlerische Vergangenheit.
**Café Mozart**
Nur einen Steinwurf von der Oper entfernt, zieht dieses Café seit Generationen Musiker und Schriftsteller an. An warmen Tagen ist die Terrasse perfekt für eine Mozartkugel mit der hauseigenen Kaffeemischung.
**Café-Restaurant im Kunsthistorischen Museum**
Unter der gewaltigen Kuppel des Museums gelegen, konkurriert dieses Café mit den ausgestellten Meisterwerken. Marmorsäulen und Goldverzierungen bilden den königlichen Rahmen für eine Melange und ein feines Gebäck – eine elegante Pause zwischen den Kunstwerken.
**American Bar (Loos Bar)**
Kein Kaffeehaus, aber ein Muss. 1908 von Adolf Loos entworfen, ist diese winzige, stimmungsvolle Bar ein modernistisches Meisterwerk. Schlürfen Sie einen klassischen Cocktail im gedämpften Licht – es fühlt sich an wie eine Szene aus einem Stummfilm.
### **Wo man isst**
**Zum Schwarzen Kameel**
Eine Wiener Institution seit 1618, berühmt für ihre belegten Brote mit Roastbeef, Räucherlachs und mehr. Die Straßentische sind von Einheimischen umlagert, während im Obergeschoss raffinierte österreichische Klassiker serviert werden. Ein Glas Grüner Veltliner und ein Bissen hier – reines Glück.
**Meierei im Stadtpark**
Versteckt im grünen Stadtpark ist die Meierei die entspannte kleine Schwester des renommierten Steirereck. Kommen Sie zum Frühstück oder einem leichten Mittagessen und verweilen Sie bei ihrer beeindruckenden Käseauswahl – über 150 Sorten, die so liebevoll serviert werden, dass selbst ein einfaches Sandwich außergewöhnlich schmeckt. An sonnigen Tagen ist der Platz am Kanal pure Wiener Perfektion.
**Neni am Naschmarkt**
Ein lebendiges Spiegelbild von Wiens multikultureller Seite, serviert Neni kräftige, orientalisch inspirierte Gerichte. Die energiegeladene Atmosphäre passt zum nahen Flohmarkt. Bestellen Sie eine Auswahl an Mezze und genießen Sie ein gemeinsames Festmahl.
**Café Ansari**
Mit georgischen Aromen und globalen Einflüssen bietet Café Ansari einen schicken, minimalistischen Gastraum. Verpassen Sie nicht das Chatschapuri – ein köstliches, käsegefülltes Brot, das einen Hauch von Tiflis nach Wien bringt.
**Hotel Sacher**
Hier geht es beim Essen ebenso sehr um Kultur wie um Gaumenfreuden. Beginnen Sie mit der legendären Original Sacher-Torte im historischen Café Sacher, dann kosten Sie österreichische Klassiker in der opulenten Roten oder Grünen Bar, beide mit Lüstern und Kunst geschmückt. Für Cocktails ist die