Die Herden: Eine globale Reise für Klimabewusstsein
Hunderte lebensgroße Holztierpuppen – darunter Gnus, Zebras, Gorillas, Giraffen und Paviane – reisen durch 10 Länder, von Afrika bis zum Polarkreis, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
Dieses ambitionierte öffentliche Kunstprojekt mit dem Namen Die Herden ist die zweite große Initiative von The Walk Productions, dem Team hinter Little Amal – der 3,5 Meter großen animatronischen Puppe eines syrischen Flüchtlingsmädchens, die von der türkisch-syrischen Grenze bis nach Großbritannien wanderte, um auf die Situation vertriebener Kinder hinzuweisen. Jenes Projekt sammelte über eine Million Dollar ein und wurde von globalen Persönlichkeiten wie dem verstorbenen Papst Franziskus begrüßt.
Die Herden werden in vier Monaten 12.400 Meilen zurücklegen und 20 Städte besuchen, während sie „vor der Klimakatastrophe fliehen“. Beginnend im Kongobecken reisen die Puppen durch Nigeria, Senegal, Marokko, Frankreich, Großbritannien und Norwegen, bevor sie im August den Polarkreis erreichen. Ihre Mission ist es, Umweltzerstörung, Lebensraumverlust und klimabedingte Migration ins Rampenlicht zu rücken.
Die ersten Puppen wurden vom Ukwanda Puppetry and Designs Art Collective aus Kapstadt aus recycelten Materialien gefertigt, unterstützt von britischen Studierenden. Lokale Freiwillige werden ebenfalls geschult, um eigene Puppen herzustellen. Während die Herden weiterziehen, werden weitere einheimische Tierarten aus jeder Region hinzukommen, sodass ihre Zahl bis zur Ankunft in Norwegen auf 150 anwächst.
An jedem Halt finden Aufführungen und Veranstaltungen mit lokalen Künstlern und Aktivisten statt, die regionale Klimaprobleme thematisieren. In Madrid werden Tänzer auf Überschwemmungen reagieren; in Arles findet eine Luftakrobatik-Show statt; und in Paris wird ein Videoprojektionskünstler ein nächtliches Spektakel erschaffen. Kopenhagen wird ein Übernachtungscamp mit den Tieren veranstalten.
Amir Nizar Zuabi, Mitbegründer des Projekts, beschrieb Die Herden als eine kraftvolle künstlerische Aussage, die die Klimakrise neu beleuchtet. Die Klimaaktivistin Tori Tsui fügte hinzu, dass es den Menschen helfe, eine emotionale Verbindung zum Planeten und seinen bedrohten Arten aufzubauen.
Die Reise begann diesen Monat in den Botanischen Gärten von Kinshasa, mit bisherigen Stationen in Lagos und Dakar. Indem das Projekt im Globalen Süden startet, rückt es Gemeinden in den Mittelpunkt, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind.
Freiwillige in den kommenden Städten sind eingeladen, sich als Puppenspieler zu beteiligen – Erfahrung ist nicht nötig, nur Leidenschaft für Bewegung und Performance.
(Fotos: Getty Images, Ant Strack, David Levene, Berclaire für The Walk Productions, Kashope Faje/88 Life Studios)